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- E N T D E C K E - 

Buddha oder Wong Tai Sin?

  • JO
  • 15. Feb. 2016
  • 2 Min. Lesezeit

Hongkong beheimatet eine Vielzahl von Religionen. Neben vereinzelten christlichen Kirchen stehen Tempel in allen Formen und Farben. Im Norden von Kowloon finden sich Tempel zweier Religionen, die sich in ihrer Atmosphäre nicht stärker unterscheiden könnten.


Chi Lin Nunnery & Nan Lian Garden

In der Chi Lin Nunnery ist Buddha ganz nah. Durch einen unscheinbaren Seiteneingang mit roten Stoffbahnen behängt eröffnet sich die Sicht auf einen großen Innenhof mit Wasserbassins, Bäumen und einer großen Treppe, die zum Haupttempel hinaufführt. Es ist ruhig. Lediglich ein paar Hochhäuser steigen über die niedrigen Holzdächer des Klosters empor und erinnern an die Großstadt, die hinter den Klostermauern zu liegen scheint. Durch die Luft schwingen der Gesang buddhistischer Mönche, die Gebete der Gläubigen und der Klang plätschernden Wassers. Im Haupttempel erhebt sich eine meterhohe Buddha-Statue über den Betrachter, rechts und links von sich jeweils zwei vergoldete Himmelsgottheiten. Gegenüber gelegen findet man sich im Nan Lian Garden wieder, einer grünen Oase inmitten der eng besiedelten Stadt. Zwischen Bougainvilleas, Teebäumen und asiatischen Kiefern führt ein Weg vorbei an Kois und zwitschernden Vögeln. Es plätschert in der Ferne, es weht eine leichte Brise. Buddha ist da, in der Harmonie und Reinheit dieses Gartens.


Sik Sik Yuen Wong Tai Sin Tempel

Es ist voll. Es ist laut. Es ist bunt. Es riecht nach Räucherstäbchen. Statt einem in sich ruhenden Buddha sieht man sich der heilkundigen aber kriegerisch anmutenden Gottheit Wong Tai Sin gegenüber. Den Absperrungen vor dem Eingang nach zu urteilen, ist für Hongkonger Verhältnisse wenig los – und dennoch ist es zu voll. Vom Rentner bis zum halben laufenden Meter: Menschen aller Lebenslagen sind gekommen, um umgeben von verräucherter Luft um Gesundheit und Kraft zu bitten. Wem das noch zu wage ist, kann sich mithilfe von chìm [Glücksstäbchen aus Bambus] die Zukunft voraussagen lassen, falls gewünscht auch auf Englisch. Der taoistische Glaube scheint laut und offen zu sein wie sein Tempel. Schlichtheit sucht man zwischen den bunten Giebeln, Verzierungen und Säulen vergeblich. Seitlich des halb offenen Hauptschreins werden erneut Stäbchen angezündet und die Geräuschkulisse verstärkt sich ein weiteres Mal. Erst in Richtung Ausgang findet sich wieder eine geschäftige Unruhe, schnell werden noch Wünsche für das neue Jahr an die Wand geschrieben, dann geht es zurück in das vergleichsweise ruhige Hongkong.



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